Vater
 

 





Wie stellt man sich den Vater vor?

Mit einem blonden Schopf?

Ist es der Herr an der Ampel mit dem Horn?

Sitzt er gerade im Café Ruef beim Rendevous?

Lacht er gerade? Dann liegt es am Humor!

Ist er erschöpft, weil das Tragen der Last so müde macht?

Handelt er, weil er spekuliert auf Gewinn?

Zweifelt er, weil er an was glaubte und dann Verlust erfuhr?

Spürt er die Angst, weil das Dunkle die Gefahr verbirgt?

Redet er, wenn das Schweigen mehr sagt, als das überflüssige Wort?

Ist für ihn auch eine Niederlage ein bedeutsamer Sieg?

Schreibt er auf, was er fühlt?

Gibt er auf, weil er den Kampf nicht führt?

Hat er Hoffnung in seiner Hoffnungslosigkeit?

Teilt er das, was er hat?

Nimmt er Brot und Salz gerecht?

Ist sein Haus kein Schloss?

Was ist für ihn gerecht?

Glaubt er das, was er nicht sieht?

Liebt er die Sprache der Kunst?

Spürt er den Kosmos der Melancholie?

Führt er gerne oder bleibt er zurück?

Wie sieht er aus wenn der Morgen erwacht?

Ist er arm oder hat er Besitz?

Verinnerlicht er das, an was er glaubt und fügt dem Leben hinzu?

Achtet er das Leben auch wenn es ihm gering erscheint?

Reicht er die Hand dem, den die Flut erschöpft?

Riecht er hingebungsvoll den kostbaren Duft der Blütenpracht?

Schwebt er beim Anblick des Papillons?

Reißt er der Fliege den Flügel nicht aus?

Hört er das Summen der eifrigen Bienen, die den Nektar tragen zum Stock?

Achtet er den Stolz und das Aufrechte im Kampf der Löwen in freier Natur?

Und wie sieht es aus bei der Kraft des Bären? Spürt er Furcht?

Wie verhält es sich bei ihm zum anderen Geschlecht?

Ist er gerecht?

Ist er so wie ich?

Wer weiß das schon?

Und doch wird er sein wie ein Fremder für mich.

Vater?

(Peter Haas Sicha Andersson 04.03.2008)

 

 

Ich hab euch doch berichtet, dass ich Nachforschungen über meine leiblichen Eltern (?) in Angriff genommen habe. Alles habe ich in Bewegung gesetzt wie die schwedische Botschaft, die Innungskammer für Handwerk, meinen Pflegevater genervt usw. Die Quote erzielte Treffer, die ich nun nutzen werde. Für einige könnte es echt unangenehm werden. Ihr Weltbild gerät ins Wanken, jedoch will ich nicht weiter im Nebel rumstolpern. So habe ich erfahren, dass meine Mutter slawischer Herkunft ist und alter Schwede, mein Erzeuger in Boros bei Göteborg gelebt hat, ledig war und meine Mutter nicht gerade würdevoll behandelt hat. Sofern er ein Gewissen hat, so sollte dieses ihm seinen Schlaf rauben. Glaubt mir, ich werde ihn stellen und ihn mal an der Nase ziehen. Wer sich vergnügt, der sollte auch die Verantwortung mit einbeziehen. Der Mann, der leider Gottes mein Vater ist, war ein erfolgreicher Geschäftsmann (Möbelgeschäft - aber nicht Ikea - und hat sich selbstständig gemacht).

Vor 2 Tagen habe ich seine Nummer gewählt, bin aber nicht gleich mit dem Nudelholz ins Haus gefallen bei ihm. Sondern habe ihm unter Chiffre gewisse Wahrheiten offenbahrt, die auf ihn zutreffen müssten. Der alte Mann und das Meer kamen ganz schön ins Schwitzen. Sein Lügengebilde gab mir echt den Rest und ich ließ ihn in seinem Glauben. Ich kam zu der Erkenntnis, dass ich überhaupt keinen Bezug zu ihm habe und die Suche damit beendet ist. Ich gönne ihm sein Rentendasein. Glück auf! Blut ist dicker als Wasser trifft nicht zu bei mir!

Meine Mutter hat ihre letzten Tage in der Psychiatrie bei Herborn (Lahn Dillkreis) verbracht. Vereinsamt, krank und verwahrlost schied sie von uns. Ich denke, ich werde ihr Grab aufsuchen. Das gebührt wohl den nötigen Respekt. Würde sie noch leben, hätte sie nicht nur einen Sohn, sondern eine starke Hand, die schützend über sie wacht. Ähnlichkeiten sehe ich auch für mein Leben in ihrem Schicksal.

Auch mich hat man gedemütigt und lächerlich gemacht. Aber ich bin wie Azad. Ein Kämpfer und eine treue Seele. Wer meinen Namen verunglimpft, der soll ihn nicht rufen. Da bin ich echt nicht gönnerhaft und nachtragend (eine Schwäche von mir, die ich jedoch nicht bei Jedem ansetze, der gut zu mir ist und korrekt). Ja Mann, Azad hat Recht in seinem Text.

Wolle mer se reinlasse? NEIN!!!!!!!

 

Gruß, Peter der Chaot









Peter mit seinem Kumpel Raschid in seiner Stammkneipe 


Erwachen um 4:30 es ist Mittwoch und die Sterne stehen gut, ich glaube ich sollte an die Börse gehen, nee nee nee nee doch nicht. Ich spekuliere nicht.

Heute bin ich mit einem Lachen aufgewacht. Die Kathrin liegt noch tief in ihren Träumen und gibt so seltsame Töne von sich. Soll ich es wagen nach ihrer Kontonummer zu fragen? Vielleicht ergibt sich da ja was, denn ich bin echt pleite heute. Hey Leute, das ist mein Humor, so begrüße ich den Tag immer, wenn ich mich dem Singen der Vögel hingebe.

So, Mist wo ist der Tabak? Ich muss mir erst mal eine drehen und genüsslich meine Lunge quälen. Spätfolgen inbegriffen. Ja dieses Suchtgetriebe hat mir echt lebenslänglich gegeben. Es ist nicht einfach, davon loszukommen. Nachdem die Zigarette ihren Geist aufgibt begebe ich mich unter die Dusche und genieße den warmen Wasserstrahl, der nicht nur den Körper reinigt, sondern auch dem Seelenleben Entspannung verleiht.

So, rein in die Klamotten, die Lederkutte überziehen, oh jetzt wird's schwierig, jetzt muss ich wohl oder übel die Kathrin aus ihren süßen Träumen erwecken. Denn da ist wie immer Gefahr in Verzug. Sie ist sehr empfindlich und launisch! Danke, sagt sie noch. Ich bin echt begeistert Peter.

Nach langer Überzeugung und Zureden, denn ich bin ja nicht dumm, ich hab immer gute Argumente, wenn ich was erreichen will, dann lasse ich nicht locker, gibt sie Euro in die Hand (scheiß Währung!).

Im Hintergrund läuft gerade Nirvana "Smells like Teen Spirit", so motiviert gehe ich zu meiner Haustanke. Zu meinem Kumpel Marko, der wie immer Nachtdienst hat. Mittlerweile gehört das schon zur Tradition, dass ich ihm einen Besuch abstatte.

Nach einem "Hallo" und "Wie geht's?" und so weiter bestelle ich mir einen Kaffee, verlang nach meiner Hausmarke Tabak spezial und die neuste Lektüre. Man muss ja immer auf dem Laufenden sein.

Leider haben sie im Sortiment keine TAZ und Frankfurter Rundschau, so begnüge ich mich zu meiner Schande mit der Blöd-Zeitung. Come as you are.

So jetzt wird's intim. Ich greif zu meinem Handy und suche im Adressbuch JH, das sind die Initialen meines Pflegevaters, der sein Nest in Wetzlar, das ist in Hessen, aufgeschlagen hat. Frau und Kind und so weiter... . Was mich überrascht, ich erziele einen Treffer und hab ihn persönlich am Telefon, was selten der Fall ist, meistens muss ich den Umweg über seine Frau bewerkstelligen, was für mich sehr unpersönlich ist.

Ich komm gleich zum Punkt und frage ihn, ob er nähere Infos hat über meinen leiblichen Vater.

Treffer!

Nun weiß ich, was er früher beruflich gemacht hat, nämlich Vertreter für Holzwaren und dass er bei Göteburg gelebt hat und ledig war.

Mann, so ein Mist, denke ich mir, meine Illusion erfüllt sich nicht. Ich hab doch keine Geschwister. Es wäre doch lustig, sich in eine Frau zu verlieben, wo sich dann im Nachhinein herausstellt, dass es die eigene Schwester ist.

Ohne Witz, das hat es in der Geschichte schon gegeben. Tragödie pur.

Naja, da die Zeit für meinen Pflegevater begrenzt war, wie immer, da er um diese Zeit auf dem Weg zur Arbeit ist (ob ich das nun glauben soll oder nicht, naja das bleibt mal dahingestellt), beende ich das Gespräch.

Jedoch lasse ich nicht locker auf der Suche nach meinen Genen und meinen Wurzeln, denn erst, wenn ich weiß, wer ich bin, finde ich Frieden, auch wenn ich dabei über meine wahren Eltern Einzelheiten erfahre, die ein ganz anderes Bild über mein Biografisches zum Vorschein bringt.

Jedoch bin ich jetzt in dem Alter, wo die nötige Reife und Festigung vorhanden ist.

Wahrheiten können mich nicht ins Schleudern bringen.

Tausend Fragmente fügen sich letztendlich zu einem Bild zusammen und es ergibt einen Sinn.

So, wenn sich was neues, spannendes ergibt, so werde ich es hier niederschreiben, damit es nicht verloren geht.







Hallo Vater!

 

Ich hoffe, es geht dir besser wie mir.

Ich hoffe, dich lässt niemand im Stich -

so wie du mich.

Ich hoffe du bist glücklich - nicht so unglücklich wie ich.

 

Ich hoffe, du wirst geliebt und gibst Liebe zurück.

Ich hoffe, du hast ein Bett

und frierst nicht unter einer Decke

auf Stroh so wie ich.

 

Ich hoffe, was du suchst

findet sein Ziel,

nicht so ziellos wie ich.

Ich hoffe, du kriegst Antwort

auf deine Fragen.

 

Ich warte heute noch auf Dich.

 

Ich hoffe, du hast Frieden

und führst keinen Krieg so wie ich.


G E G E N    D I C H!!!!

 
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