Lebenskrisen
 

 




Der heutige Tag ist wieder ein großer Schritt in die richtige Richtung. Fernab von der Bedrängnis, mich mal wieder volllaufen zu lassen und sich dem Schein hinzugeben, die Probleme, die sich in den letzten Jahren bei mir angehäuft haben, zu klären.

Dabei gebe ich mich nur dem Selbstbetrug hin und verschlimmere meine Situation, die sich darin äußert, dass sich nur noch mehr negative Messages anhäufen. Und meine Beliebtheitsskala in meinem Bekanntenkreis nach unten ausschlägt.

 

Mein Suchtverhalten steuert mich immer mehr in die Isolation fernab von der alltäglichen Realität. Hinzu kommt der Verlust von Selbstwert und Potenz, Lebensfreude und Inspiration.  Folgen der Exzesse und Saufgelagen waren für mich Psychiatrie, Isozelle, Gerichtsverhandlungen, Geldstrafen, Bewährungsstrafen, Obdachlosigkeit, Suizid, Entgiftungen, Kälte und Einsamkeit. Tja, man nähert sich der Paranoia.

Freundschaften lösen sich in Vorwürfen, Abgrenzungen bis hin zu dessen Verlust. Am Ende blieb mir nur der poröse Stab Alkohol, der von nun ab nicht mehr von meiner Seite wich und mein Handeln bestimmte.

 

Ursachenforschung betreibt man. Wenn man beim ersten Augenschlag seiner Geburt spürt, nicht willkommen, angenommen und geliebt zu werden und man auf einen Verschiebebahnhof abgeschoben wird, sprich: Heim, Pflegefamilie, darin sind verankert --> Gewalt, Missbrauch, Alkohol und immer wieder die heikle Erfahrung der Trennung zu machen, Bindungen, die platzen wie ein angefüllter Präservativ. Oi, oi, oi! Da verliert man doch jegliches Vertrauen in die Menschen. Beziehungen, vor allem zu Frauen, sind von vornerein zum Scheitern gebranntmarkt. Dabei liegt darin doch die große Sehnsucht, ein Fundament der Liebe und des gegenseitigen Respektes aufzubauen und zu festigen.

 

Gerade meine biografischen Hintergründe sind doch eigentlich immer mit dem gesellschaftlichen Makel besetzt, chancenlos zu sein. Jede Minderung der Person ist doch heutzutage einer Ausgrenzung ausgeliefert. Jedoch werde ich immer wieder mit hoher Motivation und Moral meinen Platz in der Gesellschaft einfordern.

 

Ungerechtigkeiten in meiner näheren Umgebung spornen mich nur noch mehr an, Widerstand zu leisten, mit den Wölfen zu heulen liegt mir einfach nicht. Mir selber treu zu bleiben und den Respekt vor jedermann, egal welcher Konfession, Nationalität und Geschlecht. Das sind meine Ideale und ich glaube, sie sind wertvoll für mich.

 

(Peter Haas Sicha Andersson 12.12.2007)






Sie ging und besiegelte in diesem einen Satz die Beziehung, die mir doch so viel bedeutete. Die Liebe zu mir fiel zu Boden und ich erschrak. Die Frau war nicht mehr da.

Aus der hilflosen Starre der Trauer über den menschlichen Verlust folgte eine zügellose Wut. Laut vernahm man einen auf dem Eis rutschenden Schrei, genährt von der Verzweiflung. Die Erschöpfung aus der sinnlosen Suche nach ihr, gab der Depression zum Schluss das letzte Feld einer Trennung frei. Wie pflegt man im Schach zu sagen?

Ich war schachmatt. Der König war verloren.

Die Depression fraß sich durch und ihr Hunger war unersättlich. Ich magerte sprichwörtlich ab an Körper und Seele. Das Spanische, was ich früher so liebte, verlor seinen Reiz. (Also Leute, jetzt nicht auf die Sexualität bezogen. Ich erwähne nur die Sprache, die ich liebte mit ihrem Flamenco.)

Ich fiel und fiel. Die Regenpfützen waren reichlich gefüllt und ich ließ nicht eine aus. Ich trank - das war ein schlechter Spatz (Humor!).

Diese Schwermut in mir ragte für jeden sichtbar aus meinem Auge und das Herz so todesnah - es schlief. Einfach unfassbar für die Menschen, die mich von früher kannten.

Ich spürte meine Gliedmaßen nicht, mein Körper wollte nicht mehr. Ich griff nicht mehr nach dem Lebensglück - so lag ich überall rum: in der Straßenbahn, auf dem Gehweg, auf dem Klo, in der Zelle, bis hin zum letzten ZPE (die Psychiatrie, der letzte Anker) - und ich erkannte die Frauen nicht mehr.

Mein Selbstmitleid hatte echt viel Zeit. Es schien meine neue Liebe zu sein. Die pure Ironie! So, dass mir gar nicht auffiel, dass es meine nähere Umgebung nur noch nervte und sie sich kopfschüttelnd von mir abwendeten.

Bis, ja bis der Wecker von der Kommode fiel, da erwachte ich aus der Dämmerung und am Horizont brach bei Rotlicht eine neue Zeit an.

Eine neue Lust, eine neue Liebe, eine neue Frau, doch keine alten Fehler. Die waren lehrhaft für mich.

Gib die Frau, die du liebst frei und es gibt keinen Abschied.

(Wenn aus dem Verliebtsein Liebe wird bei Neptun.)

 





 

Heute bin ich überm Berg, doch damals hat es mich fast zerissen. Mein Glauben. Fast hätte ich um Asyl im Klostergemäuer ersucht.

 

Tiefe menschliche Enttäuschung. Erst große Gefühle, Liebe und so. Dann plump gesagt "Ich brauch dich nicht mehr!"

 

Mir frische Lover, sprich neue Männlichkeit in unsere gemeinsame Wohnung anschleppen.

 

Watt sollte dat, Ulrike? Dafür könnte ich dir heute noch kräftig... naja, lasse wir dat eyh! Ich bin Mützenträger.

 

Gruß nach Berlin. Es geht weiter.




 
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